Archiv für den Monat: Juli 2007

Why does faith deserve respect?

Sehenswerter YouTube-Beitrag für Atheisten und andere der Religion und ihren Wirkungen kritisch gegenüber stehenden Menschen. Meine Lieblingsstelle ist diese:

„It [faith] is an act of will, it’s not a state of grace, it’s a state of choice, because without evidence, you’ve got no reason to believe apart from your willingness to believe. So why is that worthy of respect any more than your willingness to poke yourself in the eye with a pencil.“

Linguistisches Rätsel

In einem gestrigen Telefonat unterbrach meine Fernsprechpartnerin für einen Moment ihre ansonsten überwiegend verständlichen Lautäußerungen, richtete ihr Wort offensichtlich an eine leicht entfernt stehende Person ihres sozialen Umfelds und sprach diese mit folgendem kryptisch-anmutenden Satz an:

I kom no au na!

Frage: Ist dies
a. die Frage einer aufgeregten Vietnamesin nach der aktuellen Uhrzeit?
b. die ghanaische Informationsweitergabe, dass das Gespräch gleich zu Ende ist?
c. die Auskunft einer Schwäbin, was sie nach Beendigung des Gesprächs zu tun gedenkt?
Nur aufgrund meiner intimen Kenntnis ihrer Nationalität war mir selbst die Aufklärung dieses linguistischen Rätsels möglich.

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast!

Ist „Sommer“ Ihre Lieblings-Jahreszeit? Also meine ist es definitiv nicht, zumindest nicht mit diesen Kalahari-Temperaturen. Ich mag es nicht, wenn ich morgens beim Zähneputzen schon erste Schweißperlen auf meiner Stirn entdecke. Ich schätze es auch nicht, wenn man draußen langsam am lebendigen Leib gedünstet wird, während man beim Eintritt in klimatisierte Räume eilig zu einem Klumpen Eis heruntergekühlt wird. Dies entspricht einfach nicht meiner Vorstellung von angenehmer, produktiver Temperierung. So minimiert sich zwangsläufig mein jetziger Lebensraum auf einen Umkreis von 5m um einen auf Stufe 3 laufenden Standventilator. Sommer ist hart!
Aber die Hitze hat auch unbestreitbare Vorteile! Es gibt dieses Jahr viel weniger Mücken! Ich erinnere mich noch genau an letztes Jahr, wie sie sich in den schwülen, heißen Sommerabenden in Schwärmen in der Nähe sammelten, kurz tuschelten während sie mit ihren kleinen, gemeinen Stechkanülen kichernd auf mich zeigten und dann später in der Nacht wie in Hitchcock’s „Die Vögel“ über mich herfielen und von meinem süßen Blut eine wilde Party feierten.
In einer Nacht in diesem letzten Sommer beschloss ich, nicht mehr das Ende der Nahrungskette für Mücken zu sein. Es kam völlig überraschend für sie. Sie kannten nur Neon, den leckeren Blutsauger-Snack, aber hatten nicht mit Neon, dem eiskalten Mücken-Terminator, gerechnet! Sie müssen aschfahl um den Stechrüssel gewesen sein, als plötzlich das Licht anging, ich wild entschlossen aus dem Bett sprang, das gerollte Handtuch schon in der Hand, und ihnen ein martialisches „Ei ähm bäck!“ entgegen schrie (in bester Arnie-Manier). Es herrschte sekundenlange Stille und ich schaute ruhig und kristallkalt abwechselnd in ca. 358 Mückenaugen. Dann brach die Hölle los und das Blutbad begann. In dieser Nacht kannte ich keine Gnade.
Schließlich schlief ich irgendwann entkräftet ein und erwachte morgens… – wie immer ausgesaugt und blutleer. Und doch konnte ich die Erfolge meiner heroischen Schlacht an den platten Mückenleichen an der weißgetäfelten Holzdecke unter dem Dach ablesen. Und ich dachte: „Ja, Neon, du bist ein großer Kämpfer! Sie wollen dich fertig machen und vielleicht schaffen sie es, aber du wirst ihnen deine Haut teuer verkaufen! Man wird deinen Namen mit Respekt und Ehrfurcht in der Mückenwelt raunen!“. Das war ein gutes Gefühl!
Diesen Sommer ist es anders. Kein Mückenschwarm traut sich in die Nähe meines blutgefüllten Körpers. Bis auf eine! Die ist irgendwo geschlüpft und hat den Weg in mein Schlafzimmer gefunden. Morgens erwache ich mit perfiden Stichen in Ohrläppchen oder Kinn. Ich habe mich stundenlang auf die Lauer gelegt, mich als Köder ausgelegt und mit schmalen Schlitzaugen nach ihr geblinzelt. Aber ich erwische sie nicht. Sie ist verdammt schlau und verschlagen. Sie flüstert: „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast!“. Ich vermute, sie will blutige Rache für ihre erfolgloseren, toten Kameraden vom vorigen Jahr.
Sie ist eine Frau, die mit mir spielt. Ich werde sie nicht unterschätzen. Aber irgendwann werde ich sie stellen. Der Sommer ist noch verdammt lang. Bald wird sie nachlässig werden und einen Fehler machen. Und eines Nachts werde ich ihr zum Showdown Auge in Auge gegenüberstehen. Ihr weiblicher Rüssel wird aschfahl sein und sie wird spüren, dass sie mich zum letzten Mal gestochen hat. Und ich werde flüstern: „Hastalavista, baby!“. Und dann wird es schwarz um ihre Augen werden…
Neon!

Top10 – Der krass-unerholsame Urlaub

Jetzt ist es ganz sicher! Das personifizierte Böse klebt an meinen Fersen und hat mich sogar in den Urlaub verfolgt! Hier der aktuelle Beweis anhand der
Top 10 Gründe, woran sie erkennen, dass Ihr Urlaub keine Erholung wird:

  1. Sie setzen vom wunderbar sonnigen Festland auf eine dunkelschwarze Insel im Dauerregen über.

  2. Sie sehen das Meer stets nur von weitem, da bei jedem Ihrer Strandbesuche böses Niedrigwasser herrscht.

  3. Die Landbäcker-Verkäuferin begrüßt Sie jeden Morgen mit „Bevor Sie ankamen, war das Wetter gut!“.

  4. Sie müssen öfter selbst kochen als zuhause, da alle Restaurants auf der Insel schon um 21:00 Uhr schließen.

  5. Sie können sich nicht mehr erinnern, wann Sie sich zum letzten Mal mit Sonnenschutzmittel eingecremt haben.

  6. Das angebotene Kulturprogramm zwischen Bibeltreff, offenem Singen und Dorf- sowie Kirchenführung trifft nicht ganz ihren Geschmack.

  7. Sie werden ein beliebtes Mobbing-Opfer gemeiner Sturzkampfmöwen und barfußgeiler Killer-Quallen.

  8. Sie beginnen darauf zu verzichten, nachts Ihre Gummistiefel auszuziehen.

  9. Sie verpassen auf der Rückfahrt erst die gebuchte Fährverbindung und geraten danach in einen 20km Stau vor’m Elbtunnel. Argh!

  10. Und der offensichtlichste Grund, woran Sie erkennen, dass Ihr Urlaub kontraproduktive Auswirkungen auf Ihren Gemütszustand hat:

    Sie träumen wiederholt von einem trockenen, ruhigen und warmen Urlaubsaufenthalt in 117+!