Archiv für den Monat: August 2007

Pecha Kucha – komm‘ zum Punkt, baby!

Wer hat nicht schon selbst einmal während einer Powerpoint-Präsentation still darum gefleht, dass den Vortragenden bei der nächsten Folie der Schlag trifft oder sein Notebook mitfühlend in Rauch aufgeht. Manche Slideshow-Virtuosen kommen einfach nicht zum Punkt und quälen ihre Zuhörer mit langweiligem Content und nicht enden wollenden PPT-Orgien (running gag: „25 Slides pro Sekunde sind ein Film“).
Die Erlösung heißt „Pecha Kucha“. Die Regeln erinnern in ihrer Schlichtheit an die aus Mad Max‘ Donnerkugel: 20 Slides à 20 Sekunden = 6min 40sek maximale Präsentationszeit. Was du bis dahin nicht rübergebracht hast, wird niemand mehr hören. Und wenn du langweilst, pfeift dich das Publikum schon früher von der Bühne. Das Leben wird härter – auch für Powerpoint-Präsentatoren.
Weltweit treffen sich Kreative und Kommunikative abends um 20:20 Uhr und zelebrieren das 20/20-Prinzip. Erfunden hat das strenge Korsett ein Tokioter Architektenpaar, die in 2003 einen kreativen Vortragsabend planten, aber sich vor trockenen und zeitraubenden Präsentationen scheuten. Seither gewinnt die Idee immer mehr Anhänger. Auf Pecha-Kucha-Abenden kann jeder Referent sein, der etwas Interessantes zu erzählen hat: Fotografen, Künstler, Designer bis hin zum Unternehmer, der seine Geschäftsidee vorstellen und testen will.
Pecha-Kucha-Abende gibt es regelmäßig in Berlin, Köln und jetzt auch in Hamburg. Wer mehr erfahren möchte, der findet unter www.pechakucha.de Berichte und Beispielvorträge aus bisherigen 20/20-Veranstaltungen und bleibt mit der möglichen Newsletteranmeldung immer bestens informiert.
Neon!

Wie man Wurmlochphänomene in der Waschmaschine bekämpft

Aus dem St. Anna Hospital in Dortmund erreicht mich folgende Google-Suchanfrage: „Kann eine EC Karte in der Waschmaschine verschwinden?“. Die schreckliche und zunächst beängstigende Antwort ist „Ja!“. Und das kommt so: Unter ungünstigen Bedingungen (wie falsches Waschmittel, unpassende Temperatureinstellung, unmodische Kleidung oder auch gefährlich hohe Polypropylenanteile) entstehen bei der Trommelrotation während des Schleudergangs extreme Gravitationskräfte, die am besten mit denen eines schwarzen Lochs vergleichbar sind.
Durch das in der Folge nur für Sekunden entstehende Wurmloch treffen z.B. Socken- aber auch EC-Kartenmaterie auf ihre Antimaterie, wodurch sie sich erst gegenseitig kurzfristig annihilieren und dann mit Überlichtgeschwindigkeit in eine geheime Kammer direkt hinter dem Flusensieb gebeamt werden, wo sie sich nach kurzer Wartezeit wieder materialisieren. Für die mit der Welt der Antiiteilchen und der relativitätstheoriegestützten Raum-/Zeitkrümmung nicht vertrauten Laien sei gesagt, dass an der Stelle noch nichts verloren ist!
Lösungshinweise: Besorgen Sie sich einen Kreuzschlitzschraubenzieher und bauen Sie erst das Flusensieb, dann das Glasbullauge und auch die dahinter liegende Trommel vollständig aus. Numerieren Sie alle ausgebauten Teile fein säuberlich durch – das erleichtert später den Wiedereinbau. Durchtrennen Sie vorsichtig das Kabel der elektronischen Unwuchtsperre! Zeichnen Sie vor die Waschmaschine einen magischen Zauberkreis (siehe oben) und anschließend außerhalb des Kreises 9 Pentagramme in gleichem Abstand. Auf den Kreis können Sie Namen schreiben, die Ihnen weiteren Schutz vor dem personifizierten Bösen in Ihrer Waschmaschine verleihen, z.B. „Neon“, „Calgon“, „Persil“ oder auch „Ariel flüssig“.
Ziehen Sie die Maschine danach in den Zauberkreis und starten Sie das Buntwäsche/Pflegeleicht Programm. Warten Sie 3 Stunden – auch wenn Sie glauben, es passiere nichts. Ziemlich genau nach weiteren 5 Stunden sollten die verschwundenen Gegenstände mit einem lauten Knall neben dem ausgebauten Flusensieb zu liegen kommen. Falls nicht, sollten Sie jetzt Ihre Bank anrufen und eine Ersatz-EC-Karte bestellen. Und wenn Sie den Bankberater schon mal an der Strippe haben: Fragen Sie gleich nach einem Konsumentenkredit für eine neue Waschmaschine. Sicher ist sicher!
Neon!