Archiv für den Monat: Dezember 2010

Frisch verliebt -or- Have you met iPad?

Eigentlich verliebe ich mich nicht so schnell. Verlieben verbraucht kostbare, endliche Herzressourcen. Wenn ich mich nämlich verliebe, ist in ebenjenem Moment dieses Stück Herz für immer vergeben. Selbst wenn der geliebte Herzstückrechteinhaber aus meinem Leben gegangen ist, ist es mir unmöglich, diesen Platz neu zu allokieren. Ich habe es versucht, aber mein Herz ist einfach nicht formatierbar. So kann ich also nur neue Partitionen anlegen und so lange Herzstücke verschenken, bis alle aufgebraucht sind.

Noch fürchte ich keinen akuten Herzstückemangel, aber ich fände es leichtfertig, mein Herz zu schnell zu verschenken. Immerhin habe ich in meinem Leben schon einige verdammt große Stücke verwidmet und ich möchte nicht eines Tages vor der Situation stehen, dringend Herz zu brauchen und dann plötzlich festzustellen, dass nichts mehr da ist.

Um diese prekäre Situation zu vermeiden, ist mein Herz angewiesen, sich an einen rigiden Prozess zu halten. Wenn es sich in etwas verlieben will, beantragt es dies mit Hilfe eines mehrseitigen Formulars, auf dem es unzählige Fragen beantworten muss, die jedem Datenschützer die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Dann lese ich, prüfe, teste intensiv, taxiere, hinterfrage, wäge Glückswahrscheinlichkeiten ab und errechne Herzstückerfolgsnachhaltigkeitschancen. Am Ende bekommt das Herz immer alles, was es beantragt hat. Auch, weil die Antragsformulare immer unglaublich herzlich bewegend und emotional ergreifend ausgefüllt sind.

So war es auch mal wieder im vorliegendem Fall (nein, keine Frau diesmal): Wo ich noch anfänglich skeptisch war, hat sich mein Herz unlängst unsterblich in 2 Dinge verliebt:

  1. Apple iPad
    Gibt es irgend etwas (abgesehen von warmer, weicher, durchbluteter Haut), das sich besser anfühlt als dieses technische Wunderwerk, welches die Mensch-Maschine-Interaktion so wunderbar innovativ und intuitiv revolutioniert? Einer der nützlichsten, durchdachtesten, liebreizendsten Computer, die je auf meinem Schoß lagen.
  2. How I met your mother
    Seit der kleine Neon mein Herz damit angefixt hat, gibt es ein neues Ritual, wenn er aus Holland zurückkehrt: mindestens 3 Folgen „How I met your mother“ am Stück gemeinsam gucken und dabei Robin Scherbatsky anhimmeln oder zeitlos kostbare Weisheiten von Barney Stinson aufsaugen („When I get sad I stop being sad and be AWESOME instead. True story!“Für Keks!). Empfehlung: Bitte nur die englischen Versionen angucken; die deutschen Übersetzungen, die zur Zeit auch auf PRO7 laufen, sind herzlos.

P.S. Wenn ich demnächst mit Herrn Mahakala in einer Bar bin, werde ich mit ihm natürlich auch „Have you met Ted“ spielen. Da bleibt sicher was für’s Herz hängen. Awesome!

Neon!

Xmas Greetings

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Euch allen ein warmes, kuscheliges Weihnachten mit reichlich gedecktem Tisch. ;)