Nicht ganz dicht, Apple-User?

Es ist ja weitgehend bekannt, dass Benutzer von Apple-Hard- und Software Menschen mit beeindruckender DNA, atemberaubender Schönheit und außergewöhnlicher Intelligenz sind. Außerdem sind es hinreißende Geschöpfe mit einer zärtlich-hingebungsvollen Liebe für grandiose Designlinien sowie einer unfassbaren Lust an entwaffnender Benutzernavigation und innovativen Icon-Farben aus Regenbogen-Gradients. Besitzer von i-Geräten sind modern, aufgeschlossen, modisch und fortschrittsorientiert. Oder anders gesagt: Wenn die Erde noch zu retten ist, dann durch Apple-Benutzer.
So dachte ich zumindest, bis gestern. Heute musste ich erschüttert dazulernen, dass sie manchmal auch noch etwas anderes sind: naiv und so blöd wie ein Stück Waldweg. Gut, der Gedanke, dass man durch einen Upgrade auf IOS7 (aka Apple-BetriebssystemSOFTWARE) das eigene iPhone (aka Apple-HARDWARE) wasserdicht machen könnte, klingt vielleicht nicht verrückt genug für jemanden, der auch glaubt, sein Fingerabdruck sei sicherer als jahrelang bewährte Authentifizierungsverfahren.
Trotzdem könnte man ja mal eine Sekunde innehalten, nach-denken, marginalisiertes Schulgrundwissen bemühen oder – wenn einem sonst nichts einfällt – Siri fragen, bevor man sein 800€ Smartphone (jetzt mit vermeintlich dichtem IOS7) zum spontanen Test ins Wasser versenkt. Stattdessen muss man über Twitter dann folgende geistige Totalkapitulationen lesen:
„Whoever said ios7 was waterproof **** you!“
„Wtf iOS7 isn’t waterproof!! Now my phone’s at the bottom of the river!“
Heute ist ein trauriger Tag! Meine kleine Hoffnung, dass Apple-Benutzer irgendwann die Erde retten, weil sie sich über FaceTime spontan verständigen, ihre Siris zusammenzuschalten, hat sich gerade in Luft aufgelöst. Jetzt muss ich wieder selber ran, aber leider bin ich ganz und gar kein brillantes Apple-Wesen. Ich nutze zu 95% Windows und Android sowie zu 5% einen altersschwachen iPad, der schon nicht mehr auf IOS6 updaten durfte. Verzeih, Welt, so wird das nix mehr!
Neon!
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14 Gedanken zu „Nicht ganz dicht, Apple-User?

  1. pathologe

    Bei mir hat das aber seltsamerweise funktioniert. Seit ich auf IOS7 hochgerüstet habe, ist das Einzige, was nicht mehr ganz dicht ist, der Herr aus Redmond.

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    1. NeonWilderness

      Nein, ich meine natürlich beidseitig mit Tena Lady Men Maxx Protection Technology™ beschichtete Lederkombis, die per Bluetooth-Helmkommando sekundenschnell wasserdicht werden. Es wäre schön (muss aber nicht), wenn man damit auch die Motorradfarbe automatisch auf ein stimmungsorientiertes Regenbogen-Gradient umstellen kann.

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    2. pathologe

      „Siri, leg mich trocken!“ gegen „Siri, leck mich trocken!“ Da muss die Spracherkennung noch besser werden.

      Was den stimmungsorientierten Regenbogengradienten betrifft, ich hätte zuviel Angst, bei einer zufälligen Vorbeifahrt an Herrn Mahakala plötzlich auf einem Hello-Kitty-pinken Motorrad zu sitzen. Oder bei Vorbeifahrt an Frau Araxes Gruft Nummer 117 auf einem tokio-hotel-schwarzen Rollator.

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    3. NeonWilderness

      Herr Mahakala ist sowieso kein Freund des Motorrads, weil sich beim Absteigen immer seine Pumps in den Fußrasten verkeilen.

      Hm, und Frau Araxes Motorrad stelle ich mir schrecklich vor: Vollverkleidung in Kühltruhenoptik, an den Rädern vorn/hinten diese rotierenden Säbelmesser von römischen Streitwagen und auf dem Topcase der Kopf eines ehemaligen Untermieters. Spooky!

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    4. Mahakala

      Wo Sie das wieder ausgegraben haben, Herr Neon … aber ich bin nicht der Betreiber und – schade schade – hätte ich vor ein paar Jahren davon gewusst, hätte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wie die Knäblein „Die Zauberflöte“ trällern …

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  2. pathologe

    Ich frage mich ja auch, wie lange es dauert, bis die versammelte Apfelmannschaft bei einem neuen Android-Update großformatig veröffentlicht, dass die mit der neuen Software versehenen Telefone jetzt fliegen können. Um dann demselbem Prozentsatz an Schwachköpfen zuzuschauen, die ihre Telefone fallenlassen.

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    1. NeonWilderness

      Irgendwie scheint bei Apple eh der Schlendrian eingezogen zu sein, seit sich der Firmengründer ins himmlische Tüftlerbüro absentiert hat. Erst werden hektisch Fehler in der Gerätesperre korrigiert, kurz darauf folgt die Ankündigung eines nächsten Updates wegen nicht versendeter iMessage-Nachrichten.

      Als Windows-Non-Mobile-User ist man ja so einiges gewohnt und abgehärtet, aber wenn ich mit dem teuren Apple-Spielzeug nicht mal sicher sein kann, dass meine Nachrichten versendet wurden… Hübsche Regenbogen-Icons und polierte Oberflächen sind nett, aber es wäre doch schön, wenn wenigstens die Basics auf Anhieb funktionierten.

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