Archiv für den Monat: April 2011

Fitchbitchwitch

Wo wir grad bei Bitches sind. Vorgestern Abend im Fitti. Gerade schwanke ich in der Vorbereitung der nächsten Geräteentscheidung zwischen ‚Chest Press‘ und ‚Total Abdominal Crunch‘, als eine dunkelblonde Mittdreißigerin an mir vorbeischwebt, die bei ihrer Genese unzweifelhaft aus dem gleichen DNA-Topf wie Pamela Anderson und Brigitte Bardot bedient wurde. Sie hat ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trägt dazu ein Jane Fonda Gedächtnis-Stirnband. Auf ihrem schwarzen Abercrombie-Shirt prangt in großen weißen Lettern „FITCH“ (wobei das F und das H ziemlich genau auch ihre markanten Brustspitzen markieren), darunter irgendein A&F Schriftzug, der jedoch aufgrund der D-Cups und der Tatsache, dass das Shirt mindestens 2 Größen zu klein ist, in einer nicht lesbaren konkaven Wölbung verschwindet.
Sie lächelt ein ‚Sprich-mich-ruhig-an‘ herüber. Herrje, ich liebe Pferdeschwänze! Ich weiß nicht warum, aber Frauen mit Pferdeschwanz gehen auf meiner persönlichen „Ich-könnt-mich-vom-Fleck-weg-in-Dich-verlieben-Skala“ von 0-10 Punkten sofort mit mindestens 3 Punkten an den Start. Na dann wollen wir mal. Ich lege meinen wirklich beeindruckenden John-Wayne Vorwärtsgang ein und entscheide mich für einen bewährten Erstkontaktblick, dessen pränatale Unschuld nur noch durch die überzeugende Demonstration eines rein-wissenschaftlichen Interesses an Körperwölbungen übertroffen wird. Es entwickelt sich folgende Konversation:
Neon: Hey, da muss man aber wirklich genau hinschauen, damit man da nichts Falsches liest.
Pam2: [irritiert] Was meinen Sie?
Neon: [starrt rein wissenschaftlich auf ihre Möpse] Na ich meine den Schriftzug. Wissen Sie, ich habe meine Lesebrille nicht auf.
Pam2: [lächelt] Ach so, na was glauben Sie denn, was da steht?
Neon: [schaut intensiv und rein wissenschaftlich auf Buchstabe ‚F‘] Also „Witch“ kann ich schon mal ausschließen!
Pam2: [verschmitzt] Oh danke, wie nett. Dann bleiben ja nicht mehr viele Möglichkeiten!
Neon: [schaut sich sicherheitshalber noch mal den ersten Buchstaben ganz genau an] Also entweder das T-Shirt ist von Abercrombie oder… [blickt kontrollierend in die Augen von Pam2]
Pam2: [lächelt ermutigend] Oder???
Neon: [setzt alles] …oder Sie würden gerne mit mir einen Espresso in der Lounge trinken.
Pam2: [lacht verwegen und lügt schamlos] Also ich glaube, von Abercrombie ist es nicht…
Neon: [freudig nonchalant] Da bin ich aber froh, dass ich nichts Falsches gesagt habe! Wie wollen Sie ihn?
Pam2: [initial verwirrt] Ach, Sie meinen den Espresso!? Heiß. Und stark. Bitte.
Neon: [löst sich widerwillig von Buchstabe ‚F‘] Gerne! Wollen wir!?
Abschließende Merksätze:

  1. Es ist nicht immer wichtig, gut zu sehen oder seine Lesebrille dabei zu haben.
  2. Offensichtlich steht nicht auf jedem Abercrombie-Shirt „Fitch“.
  3. Vorgetäuschte Sehschwächen sind sympathisch und verhelfen zu interessanten Gesprächen und tiefen Einblicken.

Neon!

Nachtrag: Wenn Ideen Sex haben

Na klar, Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Deshalb gehört an diese Stelle ein hübsch koloriertes Beispiel für ein geglücktes „meeting and mating of ideas“ nachgeschoben – natürlich mit möglichst wenig Worten.
A. Idee 1
Bridget Franckowiak, Nickname „beefranck“, wohnt in Chicago und stickt hübsche Sprüche zum Einrahmen und Verschenken. Schon mal gar nicht schlecht für den Anfang!

B. Idee 2
Ross, verrückter Hund, Wohnort unbekannt, macht gern knappe Sprüche. Manchmal auch solche, aus denen hervorgeht, was er am liebsten tut.

C. A trifft B
Bridgets und Ross‘ Ideen haben Sex. Toll! Herr Neon und ganz viele andere Ideensexliebhaber kaufen nun Bridgets Stickprodukt zu einem total fairen Preis, zum Einrahmen oder Verschenken. Ross bekommt ein Exemplar umsonst. Bridget wird Millionärin. Und alle sind glücklich.

Neon!