Archiv für den Monat: Januar 2014

Aktion *Sicheres Passwort*


Hacker sind böse und Computer ein Werk des Teufels. Als wenn wir das nicht schon immer irgendwo geahnt hätten. Wieder einmal haben unbekannte Datendiebe Millionen von Zugangsdaten als Kombination aus E-Mail und Passwort entwendet.

Sie können fest davon ausgehen, dass gerade jetzt, in diesem Moment, ein russischer IT-Nerd in Ihrem Namen und mit Ihrem ebay-Account einen Evel Knievel Senioren-Scooter oder 6000 Jägermeister-Fläschchen zu jedem Preis erwirbt. Es wird also auf jeden Fall unangenehm und peinlich für Sie.

Dabei hätte das alles nicht passieren müssen! Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Tipps und Tricks auf dem Weg zum sicheren Passwort (bestimmt beherzigen Sie schon die allermeisten) zusammen und lässt Sie wieder ruhig schlafen.

Rechner formatieren

Machen Sie kurzen Prozess. Formatieren Sie spontan und ohne Zögern die Festplatte Ihres Rechners. Falls Sie nicht wissen, wie das geht, tauchen Sie ihn einfach in heißes Badewasser.

Betriebssystem wechseln

Windows und iOS sind extrem unsicher. Sie haben davon gelesen. Denken Sie out-of-the-box und tun Sie etwas, womit Hacker als allerletztes rechnen: Installieren Sie MS-DOS 3.1 aus dem Jahre 1985 und Sie sind auf der sicheren Seite.

Taktische Passwortsimplifikation

Vereinfachen Sie Ihr Passwort so sehr, dass es garantiert in keinem Rainbow-Table der Hacker zu finden ist, mit denen diese Ihren Lovefilm-Zugang knacken wollen. „12“ ist schon mal sehr gut. „xy“ auch. Auf keinen Fall Umlaute, Groß-/Kleinschreibung oder Sonderzeichen! Kann sich keiner merken und man sucht ewig auf der Tastatur!

Private Daten nutzen

Nutzen Sie Vornamen von Familienmitgliedern und Haustieren als Passwörter, weil die ja nur Sie kennen! Haus- und Telefonnummern sowie Geburtstage sind sowieso genial! „Hasso01“ ist z.B. noch nie erraten worden.

Aufschreiben und sicher aufbewahren

Selbst simplifizierteste Passwörter geraten manchmal in Vergessenheit. Schließlich sind Sie ja schlau und bleiben immer automatisch eingeloggt auf den wichtigsten Seiten. Trotzdem, sicher ist sicher: Schreiben Sie Ihr Passwort auf und kleben Sie es an den Bildschirmrand. Mit einem kleinen Zettel zur Erinnerung in der Brieftasche und einer Textdatei „Mein Passwort.txt“ auf dem Handy sind Sie auf jeden Fall weit vorne.

Maximale Wiederverwendung

Wenn Sie schon ein so sicheres Passwort gefunden haben wie z.B. „Sabine123“, dann halten Sie es fest! Verwenden Sie es möglichst in gleicher Form für alle Ihre Login-Anforderungen. Hacker rechnen nicht damit, dass Sie so clever sind!

Fremde Sprachen nutzen

Probieren Sie verrückte Dinge aus: Nutzen Sie den Google-Translator und übersetzen Sie „Passwort“ von Deutsch nach Esperanto! „Pasvorto“? Das hat niemand jemals gehört und lässt Hacker sofort ins Leere laufen. Hängen Sie noch eine „9“ an und Sie sind auf ewig abgesichert!

Ich hoffe, mit den obigen Tipps können Sie endlich wieder ruhig schlafen. Ein gutes Gefühl, nicht wahr? Keine Ursache, ich hab’s gern getan!

Disketten für die NSA!

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Schon verrückt. Wenn man liest, dass die NSA 200 Millionen SMS am Tag für Analysezwecke speichert, könnte man glatt Anhänger einer Anti-Miniaturisierungsbewegung werden. Denn eines ist klar: ohne Miniaturisierungskompetenz und technischem Fortschritt bei der Erhöhung der Speicherdichte und der Zugriffsschnelligkeit des Speichermediums wäre dies nie machbar geworden.

Obama müsste also nicht lange schmerzhaft überlegen, was der NSA zu erlauben oder zu verbieten sei, wenn er allein die Entscheidung träfe, dass die Sicherheitsbehörde gesammelte Daten nur noch auf 5,25 Zoll Disketten speichern dürfe.

Die SMS-Speicherung eines Jahres würde dann — bei einem angenommenen Durchschnitt von 80 Zeichen je gesendeter Kurznachricht — ziemlich genau 4.641.216 Fünfeinviertelzolldisketten benötigen.

Das wäre keine schlechte Lösung, denn NSA-IT-Mitarbeiter würden schon nach kurzer Zeit immer wieder wegen Epicondylitis radialis humeri, Sehnenscheidenentzündung oder verschärftem Karpaltunnelsyndrom ausfallen. Suchläufe oder eine Datensicherung sind eben bei 4.641.216 nacheinander einzulegenden Disketten schon körperlich herausfordernd. Und das sind nur die SMS! Spätestens bei der Einbeziehung von E-Mails, Webseitenextrakten und Telefonmitschnitten ergäbe sich für die NSA auch ein veritables Platzproblem. Finde ich gut, als zukünftiger Hersteller von Diskettenboxen und -etiketten.