Zerwürfnisse aller Art haben meist veritable Auswirkungen auf die Figur – die einen kompensieren ihren Kummer mit Frustessen und gehen auf wie knuddelwarmer Hefeteig, die anderen versenken durch ihre Grübelei Kilos wie Frau Fräulein Caliente Kameras.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich seit Januar meine alljährliche „No booze. No exceptions.“-Phase durchziehe und mithin jeder Art von Alkohol noch bis zum Mai die kühle Schulter zeige. Das macht Spaß aber verursacht zusätzlich schwere Turbulenzen in der täglichen Kalorienbilanz.
Nach dem Verlust von 8kg über wenige Wochen und den ersten Rufen „Mehr Drama, Baby“ von Leuten, die mich offensichtlich mit Bruce Darnell verwechselten, wurden also langsam dringliche Gegenmaßnahmen fällig. Ich fackelte nicht lange und griff sofort zur gemeinsten Verführung schlummernder, renitenter Fettzellen: Betty Bossis Mississippi-Cake (Rezept bei Frau Kochtopf). Generell sind Frau Kochtopfs Blogseiten eine gute Idee, wenn man schnell viel zunehmen will. Ich vermute, dass jeder ihrer Kuchen mindestens 3 Mio. Kalorien hat. Und zwar pro abgeschnittener Scheibe. Das war genau das was ich suchte!
In Ermangelung von schweizerischen Branchli verwendete ich eine schnöde (aber brauchbare) Milka Amavel Duo und statt des wassergelösten Kaffeepulvers ordentlich konzentrierten Hardcore-Espresso aus der Jura. Dann ging’s zur Sache:
1. Mixen und vorfreuen
2. Einfüllen und mittig belegen
3. Backen, aufschneiden und essen bis der Arzt kommt! Lecker!
Sympathisches Ergebnis: Am Montagmorgen zeigt die Waage plus 0,5 kg. Wäre ich dann abends nicht ins Fitti gegangen und hätte gestern keinen Waldlauf gemacht, ich glaube fast, es hätte von nachhaltigem Erfolg sein können. Wird Zeit, dass es Mai wird. Rot- und Weißwein sind kalorientechnisch einfach nicht zu kompensieren.
Neon!
WIE GEIL!!!!!
Haben wolln, haben wolln, haben wolln! *sabbert*
Schmeckt garantiert auch Nibbles und Moppel-Millie, da auch Labrador-getestet bei maximalen Sabbermesswerten.
Sehr lecker, aber nicht zum Abnehmen ;)
Ich hoffe, Sie haben noch ein Glas Marmelade da!
Denn: die Klausur ist geschrieben und das Ergebnis steht bald ins Haus.
Ansonsten, viel Malzbier trinken soll helfen; ich schwöre ja auf „Rahm-Mandel“ – Schokolde vom Rewe.
Logo! Marmelade ist „on stock“ und bereits Mahakala-etikettiert. Geht als Belohnungs- oder Trostpreis raus. ;)
Feini!
Dann such ich mal langsam meine Adresse raus.
Gerne. Mail ist ja bekannt. Im Betreff bitte Kennwort „Belohnung“ oder „Trost“ vermerken. Ich würd die Verpackung dann entsprechend ausrichten.
Gerne! Dauert aber noch bis April …
Gerne! Wird ja nicht schlecht. Der Rum in der Marmelade tötet alle Bakterien.
Ich verstehe Sie nicht ganz, wie Sie das machen konnten. Also, nicht, dass das jetzt nicht absolut lecker wäre, aber wenn andere zum Frustfressen und zu Kummerspeck neigen (dazu wäre das ohnehin zu schade), neige ich da auch eher zur minimierten Nahrungsaufnahme und ich würde nie auf diese Idee kommen.
Lecker? Schauen Sie sich nochmal das erste Bild an. Riechen Sie, wie die warme, geschmolzene, noch leicht flüssige Schokolade aus den seufzenden Poren des vanillinverzuckerten, Espresso-geschwängerten Rührteiges quillt und „Iss mich, iss mich“ haucht?
Wie war noch gleich Ihre Frage?
Im jetzigen Zustand müssen Sie mich gar nicht erst überzeugen. Also Kuchen backen + Abwaschen. Wenn das kein Angebot ist! *fg*
Wussten Sie eigentlich, dass man in Verhandlungen auch etwas anbieten muss und dass es i.d.R. nicht ausreicht, die erwünschten Dienstleistungen des Verhandlungspartners nochmal fein säuberlich schriftlich zusammenzufassen? *g Sie wollen doch hier wohl kein „free lunch“ abstauben, hm?
Sie sehen zu, wie ich genüsslich den Kuchen verspeise und den Abwasch macht ja nun Herr Mahakala. Wo ist das Problem?
Hm, ich hab das Gefühl, etwa Wichtiges übersehen zu haben. Lassen Sie mich eine Nacht darüber schlafen.
Ich glaube, Sie haben ein Problem mit Herrn Mahakalas Einsatz. Das kann man aber auch zeitlich trennen, wenn Ihnen das zu eng wird.
Nein, überhaupt nicht, Frau Araxe. Ich arbeite gerne im Team, auch wenn’s mal eng wird.
Sie brauchen ja nur schön zu sein! *g
O.K. – ich lade noch mal den Akku von der Kamera auf.
Wäre es möglich, dass Sie mich auch mal wegen meiner Betty-Bossi-Backkünste ansabbern? Ich möchte nicht nur auf den markanten Fotosklaven reduziert werden.
Was weiß ich, woher Sie die Fotos geklaut haben und ob das wirklich so lecker ist, wie es aussieht. Das müsste man erst einmal testen.
Von wegen geklaut! Alles handgearbeitet. Und dem Geschmackstest sehe ich selbstverständlich mit Gelassenheit entgegen.
Gut. Dann warte ich ebenso gelassen.
Ich mag ja diese schwarze Glitzerarbeitsflaeche.
Ähm … das ist aber schon länger her, das die zu sehen war, oder?
(Und die glitzert auch nicht, sondern glänzt.)
Oder meinen Sie die von Herrn Neon?
(Da brauchen Sie doch gar nicht Abwaschen!)
Mir fällt jetzt der richtige Name nicht ein, aber das ist so ne Kunstkeramik, aus einem Stück geschnitten, megahartes Zeug, Ecken reinschlagen zwecklos, wirklich nahezu optimal, das Material. Auch leicht abzuwaschen und sauberzuhalten, wenn Sie das jetzt mehr interessiert, Herr Mahakala. ;)
Ich meine die Neon’sche.
*zwitschzwitsch Ich lege mich schlafen; gute Nacht!
Konzentrieren Sie sich bitte mehr auf Ihren Arbeitsbereich, Herr Mahakala.
An gutem Werkzeug scheint es Ihnen jedenfalls nicht zu mangeln. ;)
Schokolade? Nein danke. Ich empfehle in diesem Problemfall die Schwangerschaft zur Zunahme. Funktioniert auch beim werdenden Vater.
(Wahrscheinlich induktiv gekoppelter Tsunami, oder so.)
Nicht, dass ich jetzt kleinlich rummäkeln würde an Ihrem Tipp, aber mir fehlen zum Schwangerwerden einfach eine hinreichende Anzahl von Eierstöcken, präzise gesagt fehlen exakt beide.
Außerdem kann man sich an einer Mississippi-Cake wesentlich häufiger erfreuen als an dem (sicherlich auch temporär freudvollen) Prozess des Schwangerwerdens.
Wobei ein Glas Rotwein würde sicher auch dazu passen. ;-)
Ende des Monats werde ich meine selbstauferlegte Abstinenzzeit in einer Gesamtorgie aus Mississippi-Cake und 2 Gläsern Amarone della Valpolicella ertränken. OK, sagen wir 3 Gläser! ;)