Das böse Karma von Hundebademänteln

Nicht dass es mir sehr leicht fiele, den hart urteilenden Herrn Pathologen im Nachhinein zu bestätigen – aber ich habe tatsächlich sachte Indikationen entdeckt, die darauf hinweisen könnten, dass Sylt doch partiell dekadente Auswüchse entwickelt hat.

Und obwohl es sicher gewichtige und absolut nachvollziehbare Gründe vorzubringen gibt, dass Hunde ohne einen eigenen Bademantel schwere Traumata erleiden und irreversible Persönlichkeitsveränderungen zu durchstehen haben, beschleichen mich, je länger ich darüber nachdenke, doch leise Zweifel, ob es nicht sinnvollere Objekte für Ausgaben im höheren 2-stelligen Euro-Bereich gibt. Klar, dass ich sofort bestürzt und mit leicht angewidertem Blick den Laden verließ – und das mit der klaren Absicht, diesen luxusgesellschaftlichen Exzess später in diesem Blog ordentlich zu filetieren.
Wie auch immer: Urlaubende Inselbesucher, die sich schuldig machen, solcherart dekadente Auswüchse nicht auf der Stelle öffentlich anzuprangern, werden offensichtlich auf dem Fuße bestraft. So rief denn auch der kleine Neon am Freitagabend mit den panischen Worten an „Scheiße Paps, der Keller läuft voll“, womit er brilliant zusammenfasste, dass wegen des Weltuntergangsunwetters in Düsseldorf die öffentlichen Abflussrohre das übergroße Wasservolumen im Zuge eines fiesen Rückstaus in angeschlossene Häuser zurückpresste und so für ungeplantes Wasserschippen sorgte.
Statt Resturlaub am warmen Syltstrand heißt es jetzt also: zügige Rückkehr, Keller grob trockenlegen, Teppich rausreißen und mit Versicherung rumärgern. Hätte ich doch bloß einen Bogen um diesen Hundeladen gemacht. Oder gleich auf Herrn Pathologen gehört.
Neon!

8 Gedanken zu „Das böse Karma von Hundebademänteln

  1. pathologe

    Das hätte Ihnen auch nicht viel genutzt, so ein Hundebademantel saugt nicht sehr viel Wasser aus Ihrer Düseldorfer Kellerwohnung auf. Ein Blauwalbademantel wäre da hilfreicher gewesen.

    Antworten
    1. NeonWilderness

      Dafür aber Versicherungsfritzen, die mir am Telefon sagen, ich sei gegen exakt diese Art von Überschwemmung gar nicht versichert. Also das, was man immer hört, wenn man Versicherungen tatsächlich mal in Anspruch nehmen möchte.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert