Dumme leben länger

Spackendoof

Fliegen haben das ökonomische Minimax-Prinzip (mit minimalem Aufwand maximalen Output erzielen) genetisch offenbar hervorragend implementiert. Wissenschaftler der Uni Lausanne fanden nämlich heraus, dass dumme Fliegen deutlich länger leben (85 Tage) als die extra herangezüchteten Intelligenten (60 Tage) – immerhin eine um 42% verlängerte Lebensspanne für die Dumbo-Fliegen.
Sie erklärten den kürzeren Lebenszyklus der Einstein-Fliegen mit dem höheren Energieverbrauch für ihr Gehirn: dieses benötige viel Energie (etwa 1/4tel der Gesamtenergie!) und ließe die Fliegen deswegen schneller altern.
Ich habe lange sehr intelligent über diese wissenschaftliche Erkenntnis nachgedacht und gemerkt, wie ich dabei altere. Als ich mit Nachdenken fertig war, hatte ich schon wieder 5 gefühlte Falten mehr. Daher habe ich beschlossen, jetzt die Pferde Fliegen Seiten zu wechseln! Ab sofort werde ich mich absolut spackendoof anstellen. Ich höre schon, wie sich grad viele auf die Schenkel schlagen und denken: „Na so viel Unterschied wird man da wohl nicht bemerken„. Aber das wäre zu früh gelacht, weil ich echt noch viel viel dööfer kann.
Ich werde jedes Twoday-Posting falsch verstehen und nur noch Sinn entstellende, absolut niveaulose, völlig entgeistigte, unterirdisch bescheuerte Kommentare hinterlassen, die für einen Bildungsgrad weit unterhalb der Debilitätsgrenze sprechen. Ich werde zur persona-non-grata werden, geschätzte Blogger werden mich als Dauerdoofkommentator sperren, Mitleid und Abscheu werden mir entgegenschlagen über soviel unglaubliche Blödheit, aber… und darauf kommt’s eben an: Dafür werde ich etwa 128 Jahre alt. Und wenn ich mich wie ein absoluter Superidiot benehme, vielleicht noch etwas mehr.
Womöglich ist sogar der Jahrtausende alte Menschheitstraum vom ewigen Leben jetzt greifbar nahe: Man muss sich wahrscheinlich nur strotzdoof genug anstellen, wirklich alles verpeilen und absolut gar nichts auf die Reihe kriegen. Willsu leben, mussu verblöden! So isch!
Neon!

23 Gedanken zu „Dumme leben länger

    1. NeonWilderness

      Ich weiß ja nicht, was aus Ihren Wok-Gerichten wird – meine sind jedenfalls auch mit wollweichen (=zahnlosen) Lippen zerteil- und essbar. Insofern macht mir 128+ keine Angst (höchstens schon 117+ ;).

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    2. caliente_in_berlin

      Mit 128 werden Sie einsam und allein auf Ihrem zu weich gebratenen Hühnchen herumkauen und mit zahlreichen Friedhofgängen überlastet sein…haben Sie ein Glück, dass ch etwas jünger bin. Ich könnte mich etwas um Sie kümmern, wenn ich mich stark überrede und Sie mich mit einer kleinen Insel in der Südsee überraschten…

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    3. NeonWilderness

      Wenn ich 128 bin, ist mein Tagesgeldkonto durch Zins- und Zineszins so dermaßen angewachsen, dass ich Ihnen bestimmt auch eine ganze Südseeinselkette kaufen kann. Da Sie aber in dem Alter auch keine Bikinifigur mehr haben dürften, frage ich mich eher nach dem tieferen Sinn. *g

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  1. C. Araxe

    Dumm stellen und dumm sein ist aber nicht dasselbe. Und es erfordert noch viel mehr Energie, wenn man sich dumm stellt, es aber nicht ist. Da Sie das nicht berücksichtigt haben, müssen Sie sich wohl doch nicht anstrengen. ;·)

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    1. NeonWilderness

      Die Monokausalität von Willen, Körper, Trieb oder Geist dient oft genug nur dazu, das Unbequeme oder Triviale auszuschalten; zum Beispiel, dass der Wille zum ewigen Leben verknüpft sein kann mit der erklärten Absicht, jeden Tag dööfer und folglich älter zu werden. Jedoch – allein dieser Gedanke hat mein Leben wieder um mindestens ein Jahr verkürzt. Was mir Sorgen macht. Und Sie sind Schuld. ;)

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    2. NeonWilderness

      Danke, Schwester Caliente. Ich brauche dann auch noch Seile, Wachs, Streichhölzer und das kleine Voodoo-Handbuch.

      Frau Araxe – es ist herzlos, wie leichtfertig Sie mein Leben verkürzen. Dabei hatte ich in Erwägung gezogen, Sie mit 120 anzuflirten.

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    3. C. Araxe

      Ich sehe da soundso große Probleme auf mich zukommen. Gestern bin ich an so einem Laden mit Rollatoren vorbeigekommen. Ein paar standen draußen und da ist mir aufgefallen, dass die alle trotz Verstellbarkeit sehr, sehr niedrig sind.

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