Offener Brief

Der dahingegangene Großbuchstabe
Liebe Frau Morgenstern! Nach heutigem Blogbesuch musste ich mit äußerstem Erschrecken feststellen, dass mein Name in der Blogroll-Liste nun auch klein geschrieben ist. Über viele Monate hatte ich es als Zeichen herausgehobener Ehrung verstanden, als einziger Nick in dieser ohnehin ehrenwerten Liste von ausnehmend brillianten, atemberaubend schönen und/oder bestechend kreativen Köpfen mit einem Großbuchstaben am Anfang versehen worden zu sein.
Nun dämmert es mir langsam, dass diese singuläre Großschreibung nur ein wager Zufall der Blog-Geschichte und damit ein Federstrich der Beliebigkeit war, der höchstwahrscheinlich kausal strikt auf Ihren übermäßigen nächtlichen Biergenuss oder einer fälschlich niedergedrückten Shift-Taste zum denkwürdigen Zeitpunkt der erstmaligen Aufnahme in diesen erlesenen Kreis bedeutender Zeitgenossen zurückzuführen ist.
Ich bin sicher, meine filigran-verletzlichen Worte lassen schnell erkennen, wie sehr mich die Rücknahme dieser Großschreibung, die ich immerhin in stiller Freude mehrere Monate genießen durfte, im Allerinnersten getroffen hat. Sicher – auch als nur noch einfaches, alphabetisch eingeordnetes Element dieser Liga unvergleichlicher Menschen, mit denen man sofort mehrere Nachkommen haben möchte, fühle ich mich durchaus wertgeschätzt – aber, seien wir ehrlich: die alte, wenn auch unintendierte Hervorhebung als einziger Großgeschriebener in dieser Versammlung menschlicher Preziosen mit außergewöhnlichem Leumund und beispielgebender DNA bleibt unerreichbar.
Ich wage nicht, Sie zu bitten, diesen wunderbaren Zustand wieder herzustellen, da ich spüre, wie sehr Sie sich einer aufgeklärt-humanistischen, gerechten Gleichbehandlung der Ihnen zugeneigten Blog-Jünger und -Sympathisanten verpflichtet fühlen. Gleichwohl war es mir wichtig, Sie in der mir eigenen Bescheidenheit wissen zu lassen, welchen Unterschied ein dahingegangener Großbuchstabe im Leben eines sensiblen Mannes auszumachen vermag.
Neon! (bzw. „neon“ ;)

5 Gedanken zu „Offener Brief

  1. FrauMorgenstern

    Lieber Neon!,
    es stimmt, leider war die großschreibung deines links nur ein
    zufall gewesen der nach ausmerzung rief. vorübergehend ist nun dein link (und der von 2 andren) ein wenig anders aufgelistet, das ist allerdings nur für dein ego und bleibt nicht lange so – quasi als übergangslösung um die nahende veränderung leichter verdaubar zu machen.
    ich führe meinen blog nach dem gleichheitsprinzip (oder tu zumindest so) und da gibts keine bevorzugungen :)

    nun denn…
    geruhsames wochenende :)

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    1. NeonWilderness

      Liebe Frau Morgenstern! Damit wurden meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt! Die individuelle Großschreibung meines Nicks ist also nur auf die Laune einer verklemmten PC-Tastatur zurückzuführen. Das ist bitter, aber es hat auch etwas Gutes: es vermeidet, dass ich mich – als eh schon gleichberechtigter Teil dieser herausragenden Auflistung überragender Köpfe mit mehrfach prämierten Erbgutsequenzen – nicht zu peinlich-elitärem Denken versteige und sorgt für die so wichtige Bodenhaftung.

      Will sagen: Ich bin also mit einer kommenden Kleinschreibung im Reinen. Obwohl diese Herzen (oder sind das Eistüten?) neben Ambre und Maerchenland schon sehr cool sind! Dies bewegt mich zu der Überlegung, ob nicht ein kleiner Stern oder ein Ausrufezeichen noch verhandelbar wäre? Z.B. etwa so:

      *neon oder
      neon* oder
      neon! oder natürlich auch
      neon!!! oder
      neon (<– der Hammer!) oder
      neon! (<– unbedingt mal reinschauen) oder so ähnlich …

      OK, OK, es war einen Versuch wert.

      Neon! ;)

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    2. fraumorgenstern in der arbeit (Gast)

      es sind natürlich herzen :) (es sei denn, einer der beiden hat etwas ausgefressen. dann könnten die herzen sich sehr schnell in torpedo-eistüten-des-grauens verwandeln. oder so)

      und änderung der links gibts sobald ich in laune bin da rumzubasteln.

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    3. NeonWilderness

      *ggg* Torpedo-Eistüten-des-Grauens. Klingt nach einem C-Movie, wo Florian Silbereisen vor schneebedeckter österreichischer Berglandschaft inmitten seines Fanclubs mit Durchschnittsalter 81 mal so richtig die Sau rauslässt. Gruselig!

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