Polygame Erlösung? No way!

Armageddon

Bei einer Razzia auf dem Gelände der „Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ im texanischen Eldorado wurden gestern fast 200 Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht. Gegen Sektenmitglieder wird in zahlreichen Missbrauchsfällen ermittelt. Polygamie, Inzest, sexueller Missbrauch, das volle Programm.
Als jemand, der jeder Art von Religion äußerst skeptisch gegenüber steht, halte ich das Wort „fundamentalistisch“ im Zusammenhang mit „Kirche“ ohnehin für eine klare Tautologie. Religionen (und damit auch die jeweiligen Kirchen als ihre institutionellen Verfechter) haben fast immer einen Alleingültigkeitsanspruch, der für sich alleine schon hinreichend fundamentalistisch ist, weil er keine anderen Wahrheiten neben sich erträgt. ‚Ungläubige‘ sind eben immer die anderen.
Insofern hätte man bei einer Kirche, die das „Fundamentalistisch“ schon freimütig im Namen zugibt, ja schon mal etwas genauer hinhören und hinsehen müssen. Aber: was bei jedem Mann klaren Verstandes sofort alle Warnsirenen hätte schrillen lassen müssen, ist einer der abgefahrenen Glaubenssätze der Sekte: Danach „muss ein Mann mindestens drei Frauen heiraten, um Erlösung zu erreichen“.
Brauchte es eines besseren Beweises, dass diese Sektenmitglieder nicht mehr alle Latten am Ranchzaun haben? Drei Frauen heiraten für die Erlösung??? Im Kleingedruckten der Sektenbibel steht dann wahrscheinlich ganz hinten irgendwo: „Ok, das war etwas gelogen. Mit Erlösung meinen wir natürlich Wahnsinn, Verzweiflung, Irrsinn, Depression und freiwillige Selbstopferung.“.
Andererseits hätte es ja einen gewissen Charme, wenn all diese ahnungslosen christlichen Monogamisten einst nach dem Armageddon hoffnungsfroh an ihre geliebte Himmelspforte klopfen und eine (wahrscheinlich weibliche) Stimme hören, die sagt: „Wie, nur seriell geheiratet? Sorry, da bist du hier falsch.“.
Neon!

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