Auf die Zunge gebissen

Als dekadenlanger, hingebungsvoller Liebhaber der asiatischen Küche ist es keineswegs einfach, chinesische Restaurants zu finden, die sich mit ihrem Angebot etwas mutiger abseits vom europäisierten Hühnchen-süß-sauer-Mainstream positionieren. Dies gilt umso mehr, wenn als zusätzliche Randbedingung zählt, dass eine genießbare und angemessene Zusammenstellung keinen 3-stelligen Eurobetrag kosten sollte.
Umso schöner ist es, wenn man dann beim Ausprobieren eines Geheimtipps gleich mehrfach und rundherum positiv überrascht wird. So geschehen gestern Abend im China Imbiss TAO an der Collenbachstraße (Nähe Spichernplatz) in Düsseldorf. Neben hervorragenden, hausgemachten Dim Sums gibt es ausgefallene Spezialitäten, eine feine Auswahl kantonesischer Küche und wiederum hausgemachtes Grillfleisch (z.B. Ente am Knochen, Schweinebauch, Spanferkel).
Neben diversen Dim Sums (z.B. gedämpfte Teigtasche mit Garnelenfüllung oder gekochte Maultasche mit Hühnerfleischfüllung) hatten wir einen Teller sehr würzig panierter Entenzungen (komisch, die hatte ich sogar für mich allein) sowie eine Portion hausgegrillter Ente mit Knochen und Reis. Die Entenzungen sind absolut zu empfehlen und schmeckten überraschend intensiv nach dem Federtier, ergänzt durch die sehr pointierte und perfekt gewürzte Panade.
Wer sich mit Dim Sums, Dumplings oder anderen kreativen chinesischen Verzehrvorschlägen noch nicht so gut auskennt, wird durch Inhaber Mikel Lee sehr zuvorkommend, kompetent und sympathisch beraten. Die Atmosphäre ist sehr angenehm – Bistro-Style mit Anspruch, aber nicht überkandidelt. Die Preise sind absolut fair, Dim Sums zwischen €2,90 und €3,50 sowie die Entenzungen für schlappe €5,50 und die Portion Ente für €7,50.
Fazit: Eine tolle lukullische Überraschung mit außergewöhnlichen Angeboten der chinesischen Küche zu einem fairen Preis bei hervorragendem Service. Definitiv hingehen!
P.S. Das überragend gute, selbstgemachte und sehr scharfe Sambal Oelek darf man ruhig mit etwas Sojasauce „verdünnen“. Alternativ vorher sicherheitshalber 2 große Pils zum Löschen bestellen.
P.P.S.
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Neon!

69 Gedanken zu „Auf die Zunge gebissen

  1. Mahakala

    Haben Sie der Dame vom Essensblog schon Ihren Zauberspruch erzählt? *s
    Ansonsten möchte ich mich übrigens mal ganz offiziell für das Glas Marmelutschka bedanken. Vielen Dank!

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    1. NeonWilderness

      @Herr Pathologe – derzeit gibt Herr Mahakala ja eher den devoten Handreicher bei Frau Araxe. Na soll er – früher oder später wird er trotzdem leblos in eine der Kühltruhen einziehen.

      @Herr Mahakala – schlage vor, wir laden die TAO-Testerin und ihre Freundin gemeinsam zu einem Teller Seequallenstreifen und einem hausgegrillten Spanferkel auf Vorbestellung ein. Das bringt Pluspunkte und eine gute Ausgangsbasis für tiefergehende Bloggergespräche. *g

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    2. Mahakala

      Ich bin mir halt nicht zu schade für kleine Handreichungen. *s

      Herr Neon, mir reicht einstweilen die Marmelade …,
      aber, wenn ich mir so recht überlege: so ein lecker Ferkelchen beim Chinamann ….

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    1. NeonWilderness

      Für Sie als Mathematikerin formuliere ich das mal so: Das Niveau dieses Blogs wurde von Beginn an mit „asymptotisch stabil gegen Null tendierend“ definiert. Da brauchts keine Abstufungen mehr; das Niveau ist stets knapp über Bodenhöhe.

      Und Sie haben doch wohl nicht meinen anfänglichen Gefahrenhinweis vergessen?

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    2. rebhuhn

      ich muß gestehen, daß ich mich nicht mehr erinnere… aber das passiert den besten. immerhin lese ich trotzdem noch hier, die warnung scheint also nicht allzu sehr eingeschlagen zu haben. – immer, wenn ich bezüge auf meine ausbildung lese, bekomme ich angst. das ist blöd.

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    3. rebhuhn

      neidisch, Herr Neon? Sie etwa nicht? *g -ich lebe arbeite inmitten einer mathe-verseuchten zone, es ist nicht so einfach, die tarnung aufrecht zu erhalten.

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    4. NeonWilderness

      Frau Rebhuhn – meine Bescheidenheit und intrinsische Demut verbieten es mir, Sie jetzt brutal mit der Bekanntgabe meiner seinerzeitigen Diplomendnote auszuknocken. „Durchfallen“ ist ein Wort, dessen Bedeutung ich selbstverständlich erst nachschlagen müsste, wenn ich es nicht im weitesten Sinne aus der Welt der Medizin kennen würde. Nur soviel: Bei der Abgabe meiner Klausur in Finanzmathematik (natürlich 1. und einziger Versuch) hatte ich das starke Gefühl, als wolle mir der Professor nach dem ersten flüchtigen Durchblättern vor ungläubiger Bewunderung die Hände schütteln und seinen Lehrstuhl anbieten. *räusper*

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    5. rebhuhn

      *aus dem fenster lehn‘
      warum habe ich bloß das gefühl, daß die anzahl der hier von Ihnen, werter Herr Neon, verwendeten wörter reziprok zur wertigkeit des inhalts der aussage ist?
      und jetzt mal ernsthaft: was haben Sie denn nun studiert?!

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    6. NeonWilderness

      Das pulsierende Leben. BWL.

      Reziprok ist übrigens ein Wort, das verboten gehört! Es sieht rein visuell schon fragwürdig aus und man meint, jemand hätte alle Buchstaben durchgeschüttelt und wieder falsch einsortiert. Das aber nur am Rande!

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    7. NeonWilderness

      @Herr P – korrigiere, Herr Mahakala studiert auf Taxischein. ;)

      @Frau Rebhuhn – ach, und woran machen Sie das fest, dass ich auch eine große Leuchte in Musik- und bewegungsorientierter Sozialpädagogik hätte werden können?

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    8. NeonWilderness

      @Frau Rebhuhn – ich glaube, da müssen Sie an Ihren Vorurteilen arbeiten. ;) Erwähnte ich meine 2 Semester Japanisch?

      @Herr P Ey Alder, ich schwör, Hauptsach krass tiefergelescht.

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    9. rebhuhn

      die sind durchaus vorhanden, aber nicht der grund für meine längere abwesenheit hier – mir ist Ihr ehrenwerter blog irgendwie aus dem feedreader gefallen?!!1elf

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    10. NeonWilderness

      @Herr Mahakala – noch nicht! Bekommen Sie bei Ihrem Studiengang zusammen mit der Bachelorurkunde!

      @Frau Rebhuhn – Nicht mal 10 Ave Maria bin ich Ihnen wert? Jesus, ich spüre eine leichte Depression im Kommen im Anrollen.

      @Frau Keks – *g* das ist bemerkenswert, wie Sie neue Werkzeuge immer umgehend zu Ihrer individuellen Erleichterung verwenden.

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  2. Orinoko

    Sieht alles sehr lecker aus, auch die Teigtaschen auf den Bildern. Einzig der Schweinedarm würde mir Probleme machen (äße ich ihn). Die hier ansässigen Restaurants bieten dergleichen nicht und halten sich lieber an gebratene Nudeln und Huhn.
    Komme ich dereinst nach Düsselbdorf, steht dies auf der to-visit Liste.

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    1. NeonWilderness

      Ich bin sicher, Sie würden das nicht bereuen, Herr Orinoko. Das einzige Risiko, das ich sehe, ist, dass die Collenbachstraße nicht gerade eine Hip-Location ist (ums vorsichtig zu sagen). Deswegen wird das Tao wahrscheinlich noch länger eher „der Geheimtipp“ bleiben. Ich hoffe also, dass diese Perle noch existiert, wenn Sie „dereinst“ die Gelegenheit finden, D’dorf zu besuchen – ich werde auf jeden Fall meinen (Umsatzan-)Teil dazu beitragen.

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