Try something new for 30 days

Time flies. Was ist eine Woche, ein Monat, ein Jahr? Nicht mehr als der Abstand zwischen zwei memorisierten Fix-Ereignissen und der Illusion, die Zeit dazwischen möglichst sinnangefüllt verbracht zu haben. Hm, schon wieder höchste Zeit, die Winterreifen aufzuziehen? Was, schon wieder die Lichterkette für den Weihnachtsbaum checken!?

Ich weiß mittlerweile, dass ich das Opfer einer perfiden Verschwörung bin. Sein muss. Ich kann es nicht beweisen, aber ich schwöre, nachts schleichen heimlich gierige Zeitdiebe mit weißen Michael-Jackson-Samthandschuhen in mein Schlafzimmer und spritzen mir hohe Dosen von Propofol, die meinen Monat erbarmungslos auf einen Tag eindampfen. Deswegen habe ich auch alle 12 Tage Geburtstag – so kommt es mir jedenfalls vor.

Doch damit ist jetzt Schluss. Seit ich Matt Cutts‘ TEDtalks Rede gesehen habe, halte ich den Schlüssel zu meinem Zeit-Erleben wieder in meiner Hand. Dabei ist der Trick recht einfach. Matt Cutts schlägt vor, das Jahr in handliche 30-Tages-Pakete zu zerlegen und in jedem dieser Zeitpäckchen etwas völlig Neues zu tun. Eine Gewohnheit oder Aktivität in sein Leben zu integrieren (oder zu subtrahieren) und diese Veränderung für sich und an sich zu testen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass Zeit plötzlich wieder viel greifbarer, erfahrbarer, messbarer wird.

Ich kann das bestätigen, denn ich habe schon zwei „Try-something-new“-Zeitpäckchen hinter mir. Die ersten 30 Tage habe ich jede Form von Süßigkeit, Zucker und Süßstoff weggelassen. Das war interessant. Die zweiten 30 Tage habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken. Die aktuellen 30 Tage stehen unter dem Zeichen der Innovation. Ich lerne etwas völlig Neues. Ich erneuere meine Webseite. Oder auch dieses Twoday-Blog. Und natürlich kommt ein schweres, innovatives Vorhängeschloss an meine Schlafzimmertür. Nicht, dass ich paranoid wäre, aber zuviel Propofol von den Zeitdieben tut auf Dauer keinem gut.

Eines steht fest: ich werde Matts Konzept beibehalten und meine Lebenszeit auch zukünftig in greifbare 30-Tages-Päckchen schneiden, neue Gewohnheiten 30 Tage ausprobieren oder alte Gewohnheiten 30 Tage abtrainieren, das Ergebnis vielleicht anschließend wieder verwerfen – aber es sind diese kleinen, intensiven Änderungen, die am Ende als Erinnerung bleiben und mein Erleben von Zeit für mich fühlbarer machen. Und was machen Sie so die nächsten 30 Tage?

25 Gedanken zu „Try something new for 30 days

  1. C. Araxe

    Also … als erstes hinterlasse ich mal das hier .

    Für Ihre 30-Tagesprogramme hätte ich einige Vorschläge. Die Vorschläge an sich sind teilweise nicht so neu – dass Sie diese umsetzen, wäre aber für Sie neu.

    Ich werde die nächsten 30 Tage versuchen, mich an’s neue Layout zu gewöhnen. Wenn man weit genug runterscrollt, geht es. ;·P

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  2. Freni (Gast)

    Ich möchte gar nicht daran denken, wie es ist, wenn ich mal sooo alt bin wie du ;) Und grade deshalb wünsche ich dir nur das Beste.
    Dein weblog modelliere bitte wieder um. Es fühlt sich an, als hättest du dich von etwas getrennt.

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  3. pathologe

    Herr Neon trägt zum Geburtstag jetzt auch im Blog lange, blonde, fliegende Mähne zur fliehenden Stirn? Oder muss man sich das so als Vorhang vorstellen, sorgsam vom Haaransatz unterhalb des linken Ohres über den Hubschrauberlandeplatz zur Unterkante rechtes Ohr hin onduliert?
    Jedenfalls alles Gute fürs neue Lebensjahr. Damit kommen SIe ja bald in das Alter, in dem Sie sich ungestraft 18jährige Freundinnen leisten können und nicht mehr älteren Damen wie Frau Araxe oder Frau Graalmann nachsteigen müssen.

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  4. rebhuhn

    mir gefällt das neue layout – einzig das schwarz rechts und links ist mir bei längeren posts/kommentar-‚diskussionen‘ ;) zu langweilig und dunkel. lieber irgendwas rötliches?

    und TED ist gefährlich. also, zeitverschwenderisch betrachtet. – die 3o-tage-idee ist nicht soo neu, kenn’chschon. aber trotzdem gute anregung! bei mir wird 2012 das jahr der gesundheit, da könnte ich jeden monat etwas dazu angehen. schaun’mer mal.
    [das hier war nicht so erfolgreich, leider.]

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    1. NeonWilderness

      So, hab jetzt das Blog auf Anregung von Frau Rebhuhn untenrum etwas aufgehellt aufgehübscht und dazu mal ordentlich in der Twoday-HTML/CSS rumgewühlt. Denke, das passt jetzt erst mal so (immerhin sogar cross-browser-kompatibel).

      @Frau Araxe – mea culpa, aber der schwarze Hintergrund unten musste dann doch weichen. ;)

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    2. NeonWilderness

      Bitte fassen Sie sich ein Herz, Frau Rebhuhn! Ich dachte, statt „irgendwas rötliches“ würde eine klassisch-rötliche Privatclubsalontapete mal ordentlich Hochspannung ins Blog bringen. ;)

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    3. rebhuhn

      hochspannung entsteht bei mir gerade nur wegen der wiederholten ewig-großschreibung meines verehrten nicks, der seit anno dazumal [= ~1997] klein gehört… ginge das ganz eventuell vielleicht im zuge der momentanen innovationen … äh… zu ändern?

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    4. rebhuhn

      das freut mich ungemein.

      sollte ich übrigens jemals nahrungsmittelherstellung im haltbaren und großen stil betreiben [Sie wissen, was ich meine, jedenfalls ungefähr, ne?], sind Sie der erste, der davon profitieren wird. bei so viel entgegenkommen hier!

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  5. Eugene Faust

    Ich dachte erst, dass das Vorhängeschloss das Subtrahieren einer Gewohnheit in den nächsten 30 Tage unterstützen soll.

    Meinen herzlichsten Glückwunsch und alles Gute zum neuen 12-Päckchen Abschnitt!

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  6. NeonWilderness

    @ALL – ¡Muchas gracias! Euch allen für die Geburtstagswünsche!

    @Frau Araxe – obwohl Sie mir mit Ihren Bildern immer Angst einjagen wollen, sehe ich Sie ja eher so und das kommt wahrscheinlich der Wahrheit viel viel näher! ;) Und nein, 30 Tage Probeliegen in einer Ihrer Kühltruhen steht derzeit nicht auf meinem Plan für 2012. *g Und ja, das Schwarze weiter unten wird wieder heller. Sie sehen ja, wie das Frau Rebhuhn gleich emotional runtergerissen hat.

    @Freni – ich denke, da musst Du Dich gar nicht so lange gedulden. Nutze lieber die kurze Zeit (siehe Beitrag oben) und arbeite an Deiner Veränderungsaversion. Damit sieht man nämlich schnell älter aus, obwohl man sich viel jünger glaubt. ;)

    @Herr Dr P – ungestraft steigt man auch einer Frau Araxe nicht nach. Haben Sie das Hackebeil gesehen? Da hilft nur Mut und ein unbändiges GottVertrauen, dass Frau Graalmann nicht auch an Hämatomanie leidet und die Fesselknoten bei Frau Araxe halten.

    @Frau Rebhuhn – d’accord. Das schwarz abfallende Ende muss wirklich nochmal überdacht werden. Das erinnert zu sehr an zufallende Kühltruhen. Wenn man drinsitzt.

    @Frau Faust – Naja, ich hab ja den Schlüssel und kann bei Bedarf und richtiger Losung öffnen. ;)

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    1. NeonWilderness

      Ja ne, is klar. Aus welcher derangierten Mietwohnung hat man Sie jetzt wieder rausgesetzt, Herr Mahakala? Aber ich freu mich natürlich, dass Sie noch ein Internet-Café in Wuppertal-Schöller-Dornap gefunden und aufgebrochen haben.

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    2. Orinoko

      Ging mir ebenso, Arbeitswochenende. Möchte natürlich nicht zurückstehen und wünsche einen herrlichen Kater ääh Glückwunsch.

      Meinen Sie wir können Frau Araxe dazu bewegen ein oliv-schwarz ringelbestrumpftes Bild von sich zu posten?

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    3. NeonWilderness

      Vielen Dank, Herr Orinoko! Bestimmt lässt sich Frau Araxe sogar dazu bewegen, uns ihre oliv-schwarzen Ringelstrümpfe im besten Fall live vorzuführen, allerdings um den Preis, dass sie uns anschließend tötet, damit wir der Welt nicht von unserer Begeisterung bloggen.

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    4. Orinoko

      Das sollte gutgehen, die Natur hat seit Langem einen guten Trick gegen weiblichen Blutdurst. Man(n) muss Schokolade mitbringen! Sollte es mich mal nach HH verschlagen probiere ich es aus.

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