Archiv der Kategorie: Wort des Tages

Extrempunktbestimmung

Leben des Galilei

Extrempunktbestimmung durch 1. Ableitung gebrochen rationaler Funktionen. Textstellenanalyse in Brecht’s „Leben des Galilei“. Das ist ja so cool, wenn man einen Obersekundaner schwitzen sieht und sich dann aufgrund des Ex-Mathe/Deutsch-LK mal so richtig das Hemd aufreissen kann. Das ist street-cred, baby! Oh Mann, aber hoffentlich hat’s ihn nicht noch mehr verwirrt.
Neon!

Linguistisches Rätsel

In einem gestrigen Telefonat unterbrach meine Fernsprechpartnerin für einen Moment ihre ansonsten überwiegend verständlichen Lautäußerungen, richtete ihr Wort offensichtlich an eine leicht entfernt stehende Person ihres sozialen Umfelds und sprach diese mit folgendem kryptisch-anmutenden Satz an:

I kom no au na!

Frage: Ist dies
a. die Frage einer aufgeregten Vietnamesin nach der aktuellen Uhrzeit?
b. die ghanaische Informationsweitergabe, dass das Gespräch gleich zu Ende ist?
c. die Auskunft einer Schwäbin, was sie nach Beendigung des Gesprächs zu tun gedenkt?
Nur aufgrund meiner intimen Kenntnis ihrer Nationalität war mir selbst die Aufklärung dieses linguistischen Rätsels möglich.

Weg

Ich bin dann mal weg. Nee, nicht Jakobsweg. Und ich werd‘ auch kein Buch drüber schreiben. Vielleicht aber eins lesen. Oder zwei. Und mich auf den Dünen in den weichen Sand fallen lassen. Und dann in mich murmeln: „Keine Termine. Keine Hektik. Kein Stress. Keine Kompromisse. Kein anderes Bier.“. Und dann fünf gerade sein lassen.
Neon!

Wie begeht man(n) den Prostata-Tag?

Die Zunahme gesellschaftlicher Respektbezeugungen für Männer in ihren besten Jahren will derzeit nicht abreissen. Zuerst ergab ich mich am 17.5. wohlwollend dem Vatertag – nun streichelt am 22.5. der jüngst eingerichtete Prostata-Tag mein männliches Ego.
Als überzeugter Vater und ausgewiesener Prostatabesitzer nehme ich diese rasante Refokussierung auf Männer als gesellschaftlich wertvolle und vor Krankheit zu bewahrende (weil erhaltungswerte) Spezies mit Freude und sanfter Genugtuung zur Kenntnis.
Doch schon eröffnet sich die nächste Herausforderung: Wie begeht man(n) am besten einen Prostata-Tag? Wie erfüllt man diese neue Möglichkeit der Thematisierung männlicher Inhalte mit Leben?
Wäre es z.B. angemessen, wenn ich in diesem Rahmen zu einem „Tag der offenen Tür“ aufrufe oder könnte das – sagen wir in Köln – falsch verstanden werden?
Erlaube ich protagonistischen und generell neugierig-interessierten Bildungsbürgern beiderlei Geschlechts unter Verwendung wohlgeformten technischen Geräts und in Anlehnung an die allseits verehrte Annie Sprinkle einen Blick auf meine fröhlichrosa-knackfrische Prostata – bzw. was dafür gehalten wird?
Versammle ich meine besten Männerfreunde um mich und ziehe mit Ihnen lautstark und plakativ zum nächsten Proktologen, um für den Sinn regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen zu demonstrieren und schließlich durch eigenes, williges Bücken vorzuleben?
Könnte es für die Männerbewegung hilfreich sein, wenn ich Susan Stahnke bitte, einen Film von meiner feiertäglichen Prostata-Untersuchung für das „Gesundheitsmagazin Praxis“ zu erstellen. Und würde sie sich damit endgültig einen Platz in der Welt medizinisch-unterhaltender Kurzfilme sichern?
Oder wäre soviel Öffentlichkeit kontraproduktiv und würde aufstrebenden Psychologiestudentinnen nur Anlass geben, mir im Rahmen ihrer mitfühlenden Diplomarbeit eindringliche, mit hochgezogener Augenbraue formulierte Fragen ob meiner extrovertierten Prostata-Fixierung zu stellen?
Soll ich also das Risiko eingehen, irgendwann womöglich nur noch mit Plastiktüte über dem Kopf durch ALDI gehen zu können oder lieber den Tag in trauter Zweisamkeit und stiller Verehrung für meine exokrine Drüse verbringen?
Zielführende Ratschläge sind gerne willkommen.
Neon!

Streikwochen

Lese gerade, dass ver.di nach dem Urabstimmungsergebnis von 96,5% die Telekom-Beschäftigten zu einem flächendeckenden Streik aufruft. Dabei drängt sich mir ein Gedanke auf: Wie peinlich wäre das denn, wenn die Kunden draußen den Unterschied gar nicht bemerken?
Neon!

Richtigstellung

Aus gegebenem Anlass möchte ich zur Kenntnis geben, dass diese zarten Beine in den pinkfarbenen Plüschpantoffeln des aktuellen Januar-Headerbildes nicht meine sind:
1. bin ich immer noch männlich und besitze nachweislich muskolösere Unter- und Oberschenkel
2. präferiere ich Plüschpantoffeln in Zartpfirsich, African Violet, Honiggold oder allenfalls in hell-mediterranem Bleu mit sanftem Himbeereinschlag.
Ich denke, diese Klarstellung war wichtig!